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Geflüchtete aus der Ukraine vor Menschenhandel und Ausbeutung schützen

KOK Pressemitteilung zu den Gefahren des Menschenhandels für Geflüchtete aus der Ukraine.

KOK-Pressemitteilung zum 30. März 2022

Viele Menschen, die aus der Ukraine fliehen, suchen Schutz in Deutschland, darunter viele besonders vulnerable Personen, wie Frauen*, Kinder und Menschen mit Behinderung. In diesem Kontext wächst das Risiko für Gewalt, Ausbeutung und Menschenhandel. Es müssen staatliche Maßnahmen ergriffen werden, die diesen Gefahren vorbeugen.

Berlin, 30. März 2022 – Der KOK fordert eine bessere Koordinierung und Erfassung der Unterstützungsangebote für Schutzsuchende aus der Ukraine. Die große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung und die Solidarität mit den Geflüchteten ist grundsätzlich sehr begrüßenswert. Insbesondere Angebote von Unterbringung und Transport sollten aber transparent und nachverfolgbar sein, um jenen, die Schutz brauchen diesen auch zu garantieren. „Gerade an den Bahnhöfen in Berlin haben wir gesehen, wie wichtig es ist, dass private Unterbringungsangebote bei der städtischen Verwaltung registriert werden, um ausbeuterische Taten zu verhindern“ sagt Margarete Mureșan, KOK Vorstand und Mitarbeiterin der Fachberatungsstelle IN VIA Berlin.

„Um Frauen und Kinder vor Gewalt und Ausbeutung gut zu schützen wäre es auch wichtig, dass sie bei der Durch- und Weiterreise in Europa nicht auf sich allein gestellt sind, sondern staatlich organisierte Angebote nutzen können“, sagt Claudia Robbe von der Fachberatungsstelle FIZ Stuttgart und Vorstandsfrau im KOK. „Wichtig ist auch, dass die Geflüchteten ihre Rechte kennen und wissen, wo sie Hilfe und Beratung erhalten.“ Haupt- und ehrenamtliche Helfer*innen sollten ebenfalls über die Gefahren und Anzeichen von Menschenhandel informiert werden und ggf. Mitarbeitende spezialisierter Fachberatungsstellen oder die Polizei hinzuziehen.

Bislang wurden zwar nur sehr wenige Fälle von Menschenhandel gemeldet, die Erfahrung zeigt aber, dass in humanitären Krisen die Not der Menschen häufig ausgenutzt wird. Um dem vorzubeugen, intensivieren die im KOK vernetzten Fachberatungsstellen aktuell ihre Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit sowie Kooperationen mit der Polizei und kommunalen Behörden.

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