Aktuelles im KOK

Globaler Bericht über Menschenhandel von UNODC

Heute veröffentlichte das Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung der Vereinten Nationen (UNODC) seinen 5. globalen Bericht zum Thema Menschenhandel mit den Schwerpunkten Kinder, Cyberkriminalität und Covid-19-Pandemie

UNODC hat eine detaillierte, eingehende Analyse des Menschenhandels veröffentlicht. Sie liefert neue und aktuelle Forschungsdaten, die unter anderem die Gefährdungslage, die Handelsrouten und die Formen der Ausbeutung ansprechen und analysieren. Der Bericht beleuchtet den aktuellen Stand des Menschenhandels, gibt einen globalen Überblick über Betroffene und Menschenhändler*innen, mit besonderem Fokus auf Kinder sowie das Internet als Medium für Ausbeutungszwecke. In diesem Bericht wird auch das Auftreten des Corona-Virus und dessen Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft analysiert. Weltweit, so heißt es in dem Bericht, "wird wirtschaftliche Rezession infolge von COVID-19 dazu führen, dass mehr Menschen dem Risiko des Menschenhandels ausgesetzt sind." Die Gefährdung steigt auch, da Millionen von Menschen aufgrund der Pandemie derzeit nicht zur Schule gehen können und über kein Einkommen verfügen.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass weltweit mehr Personen als Betroffene von Menschenhandel identifiziert werden, wobei sich die Zahl der Fälle seit 2003 verdreifacht hat. Die Identifizierung ist ein wesentlicher Bestandteil der Bekämpfung des Menschenhandels, aber es müssen auch Strukturen zur Betreuung der Betroffenen, Entschädigung sowie zur Verurteilung wegen Menschenhandelsdelikten implementiert werden.  "Während die europäischen Länder weltweit die höchsten Verurteilungsraten aufweisen, ist dieser Trend stabil oder abnehmend. Es ist schwer abzuschätzen, ob dies das Ergebnis einer Sättigung der Strafverfolgungskapazitäten, einer geringeren Priorisierung des Kampfes gegen Menschenhandel oder eines Rückgangs der Menschenhandelsaktivitäten ist." Der Bericht untersucht regionale Unterschiede, Einzelfälle sowie einzelne Routen über die Menschen transportiert werden, wie z.B. Fälle bulgarischer Betroffener, die in den Niederlanden entdeckt wurden und den Zusammenhang mit der Arbeitslosigkeit in Bulgarien.

Insgesamt stellt der Bericht fest, dass Frauen nach wie vor am stärksten gefährdet sind, ausgebeutet zu werden, wobei die sexuelle Ausbeutung weltweit die häufigste Form des Menschenhandels darstellt.