Anti-Slavery International und La Strada International haben einen Leitfaden für Unternehmen veröffentlicht, zum Schutz von Geflüchteten, die in ihren Lieferketten arbeiten. In diesem Leitfaden wird erläutert, wie Unternehmen einige der Risiken von Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel, von denen Geflüchtete betroffen sind, beseitigen und mindern können.
Weltweit sind schätzungsweise 17,3 Millionen Menschen in der Privatwirtschaft von Zwangsarbeit betroffen, und zwar in allen Wertschöpfungsketten rund um den Globus. Menschen, die durch Konflikte vertrieben wurden, sind immer stärker von Menschenrechtsverletzungen wie Zwangsarbeit und Ausbeutung bedroht. Diese Verstöße können in dem vom Konflikt betroffenen Gebiet, entlang ihrer Migrationsroute oder in ihrem Zielland stattfinden. Unternehmen können wesentlich mehr tun, um das Risiko der Ausbeutung von Menschen, die durch Konflikte vertrieben wurden, in ihren Betrieben und Wertschöpfungsketten zu verhindern und zu mindern.
Einige der wichtigsten Empfehlungen für Unternehmen, zur Einhaltung der Sorgfaltspflicht und Verhinderung und Beseitigung der Ausbeutung von geflüchteten Arbeitnermer*innen, sind:
1. Weitergabe der Empfehlungen innerhalb des Unternehmens und zumindest an alle Direktlieferanten in ihren Wertschöpfungsketten
2. Austausch mit den Arbeitnehmer*innen, um deren Anwerbungsprozess zu nachzuvollziehen
3. Prüfung, ob die Unterbringung und der Transport sicher sind
4. Aushändigung des Arbeitsvertrags vor Arbeitsbeginn und Schulung der Arbeitnehmer*innen über ihre Rechte
5. Sicherstellen, dass vertriebene und geflüchtete Arbeitnehmer*innen Zugang zu einem sinnvollen Beschwerdemechanismus mit einem wirksamen Abhilfeverfahren haben
Der Leitfaden ist hier auch in Englisch, Italienisch, Bulgarisch, Polnisch und Rumänisch als Download verfügbar.