Menschenhandel
Was ist Menschenhandel?
Wenn Menschen unter Ausnutzung einer Zwangslage in eine Ausbeutungssituation gebracht werden sollen, spricht man von Menschenhandel. Dies geht oftmals mit Zwang, Nötigung, Täuschung oder Gewalt einher. Menschenhandel ist eine Menschenrechtsverletzung und kann innerhalb eines Landes oder über Landesgrenzen hinweg sowie in allen Branchen vorkommen und ganz unterschiedliche Personengruppen betreffen.
Formen der Ausbeutung
Menschenhandel und Ausbeutung können unterschiedliche Formen annehmen. Dazu zählen sexuelle Ausbeutung, Arbeitsausbeutung, Ausbeutung von Betteltätigkeiten und strafbaren Handlungen sowie die erzwungene Organentnahme. Mit der Reform der EU-Menschenhandelsrichtlinie 2024 kamen Ausbeutung durch Leihmutterschaft, Zwangsheirat und illegale Adoption als weitere Formen dazu.
Abgrenzung von anderen Phänomenen
Phänomene wie Schleusung oder Prostitution werden häufig mit Menschenhandel und Ausbeutung vermischt. Um Betroffene von Menschenhandel effizient zu schützen, sollten sie aber voneinander abgegrenzt werden. Auch wenn die Unterscheidung nicht immer ganz einfach ist, gibt es einige Anhaltspunkte, die dabei helfen können.
Indikatoren
Das Erkennen von Fällen von Menschenhandel und Ausbeutung ist für Außenstehende sehr schwierig. Die Betroffenen vertrauen sich nur selten selbst Dritten an. Der KOK hat deshalb Indikatoren zusammengestellt, die auf das Vorliegen von Menschenhandel hindeuten, und helfen können, ihn zu erkennen.
Hintergründe und Ursachen
Während die Hintergründe und Lebenssituationen von Betroffenen von Menschenhandel sehr unterschiedlich sind, gibt es trotzdem einige Faktoren, die Ausbeutung begünstigen. Dazu gehören individuelle Merkmale, strukturelle Faktoren, Flucht und Migration sowie Herausforderungen durch Digitalisierung und das Internet.
Zahlen und Statistiken
Zahlen und Statistiken sind grundlegend, um das Ausmaß von Menschenhandel sichtbar zu machen, Handlungsmöglichkeiten abzuleiten und effektive Maßnahmen zu entwickeln, um Betroffene besser zu unterstützen. Doch die Aussagekraft dieser Daten ist oft eingeschränkt, weil es Lücken in der Datenerhebung, unterschiedliche Definitionen verwendet werden und methodische Herausforderungen bestehen.
Rechte von Betroffenen
Verschiedene internationale und europäische Rechtsinstrumente sowie nationale Gesetze garantieren den Betroffenen von Menschenhandel bestimmte Rechte. Dazu gehörten beispielsweise Rechte für Entschädigung und Schadensersatz, aber auch Regelungen zum Aufenthaltsstatus.
Straftatbestände
Das Strafgesetzbuch (StGB) regelt die Straftatbestände zu Menschenhandel und Ausbeutung.