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Defining the Gap: Datenerhebung zu Menschenhandel und Ausbeutung in Deutschland

Erster Datenbericht 2020

Bereits seit 2012 befasst sich der KOK  intensiv mit den Themen Datenerhebung zu und Datenschutz für Betroffene von Menschenhandel. Vor dem Hintergrund internationaler Empfehlungen sowie dem Anliegen, die zivilgesellschaftliche Arbeit mit Betroffenen von Menschenhandel zu dokumentieren als auch mit dem Anspruch, die Wahrung ihrer Rechte zu stärken, entwickelte der KOK ein Tool zur Erhebung von Daten zu Menschenhandelsfällen seiner Mitgliedsorganisationen. Ziel ist die Bewertung der Maßnahmen gegen Menschenhandel und zum Schutz der Betroffenen aus menschenrechtlicher Perspektive. Die damit einhergehenden Herausforderungen und zivilgesellschaftlichen Blickwinkel werden in dem Bericht vorgestellt.

Obgleich die Europaratskonvention gegen Menschenhandel und die EU-Richtlinie die Datenerfassung zur Beurteilung der Durchsetzung der Rechte Betroffener von Menschenhandel erfordern, gibt es bislang keine entsprechenden Umsetzungsschritte. Das einmal jährlich erscheinende Bundeslagebild Menschenhandel des Bundeskriminalamtes (BKA) ist die einzige deutschlandweite statistische Erfassung von Menschenhandelsfällen. Erfasst werden abgeschlossene Ermittlungsverfahren zu Menschenhandel und Ausbeutung. Der von nun an aus den Ergebnissen des Datentools jährlich verfasste Bericht des KOK soll hierzu eine Ergänzung aus zivilgesellschaftlicher Perspektive geben.