Zum internationalen Tag der Menschenrechte veröffentlicht das Forum Menschenrechte heute seine Aide Mémoires, die dem Außenminister Dr. Johann Wadephul bereits am 19. November 2025 übergeben wurden.
Die Aide Mémoires bündeln Fachwissen aus über fünfzig Organisationen. Sie geben einen klaren Überblick über Menschenrechtsrisiken in Herkunftsländern und zeigen, wo politisches Handeln nötig ist. Sie dienen Ministerien, Botschaften und politischen Entscheidungsträger*innen als konkrete Grundlage, um Schutzlücken zu erkennen und wirksame Maßnahmen einzuleiten.
Der KOK hat eines davon verfasst: „Die Auswirkung der Anerkennung von sicheren Herkunftsstaaten auf die Lage von Betroffenen von Menschenhandel und Zwangsheirat am Beispiel der Balkanstaaten“.
Die Einstufung von Staaten als sichere Herkunftsstaaten führt dazu, dass Asylanträge von Personen aus diesen Ländern in der Regel pauschal abgelehnt werden. Nur wenn substantielle Gründe gegen die angenommene Sicherheit vorliegen, wird der Antrag weiter geprüft. Wenn ein Herkunftsstaat als sicher gilt, besteht das Risiko, dass individuelle Gefährdungen nicht ausreichend berücksichtigt werden. Für Menschen, die von Menschenhandel oder Ausbeutung betroffen sind, erschwert das den Zugang zu einem fairen Verfahren und zu Schutz.
Die zentralen Forderungen des KOK sind daher:
- Abschaffung des Konzepts sicherer Herkunftsstaaten
- menschenrechtsbasierte Lageberichte, die Risiken durch Menschenhandel, Zwangsheirat, Diskriminierung und fehlenden Schutz erfassen
- klare Identifizierung betroffener Personen im Asylverfahren und Zugang zu Schutz, psychosozialer und rechtlicher Unterstützung
Weitere Informationen und alle veröffentlichten Aide Mémoires stehen auf der Webseite des Forum Menschenrechte zur Verfügung.










