Aktuelles im KOK

Veröffentlichung der Toolbox zur Identifizierung besonderer Schutzbedarfe

Im Modellprojekt "BeSAFE – Besondere Schutzbedarfe bei der Aufnahme" erkennen (2021-2022) wurde erstmals ein Konzept zur systematischen und zielgruppenübergreifenden Identifizierung besonders schutzbedürftiger Geflüchteter nach der Aufnahme in Deutschland entwickelt, pilotiert und evaluiert. Im Rahmen des einjährigen Anschlussprojekts "BeSAFE – Skalierung und Vertiefung" sollen die Ergebnisse des Projekts im Jahr 2023 verbreitet und vertieft werden. Der KOK unterstützt das Projekt im Rahmen der AG Identifizierung besonderer Schutzbedarfe. Nun wurden im Rahmen des Projektes verschiedene Materialien veröffentlicht.

Durch europäische Gesetzgebung (EU-Aufnahme- und Verfahrensrichtlinie) ist Deutschland dazu verpflichtet, besondere Schutzbedarfe von vulnerablen Geflüchteten festzustellen und diesen Bedarfen Rechnung zu tragen. Als besonders schutzbedürftig gelten in Deutschland u.a. begleitete und unbegleitete Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderung, ältere Menschen, Schwangere, Alleinerziehende mit minderjährigen Kindern, Betroffene von Menschenhandel, körperlich oder psychisch erkrankte Personen, Personen, die Folter oder Gewalt erlebt haben und Personen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität verfolgt wurden. Diese Schutzsuchenden müssen während der Aufnahme und Unterbringung und während des Asylverfahrens die notwendige Beratung, Versorgung und weitere Unterstützung erhalten.

Um die besonderen Bedarfe von Schutzsuchenden frühzeitig nach ihrer Ankunft in Deutschland zu identifizieren, braucht es spezielle Kenntnisse bei den im Aufnahme- und Asylverfahren involvierten Mitarbeitenden.

Im Rahmen des Modellprojekts BeSAFE – Besondere Schutzbedarfe bei der Aufnahme erkennen wurden Materialien entwickelt, die bei der Implementierung bedarfs- und standortgeeigneter Identifizierungsmaßnahmen genutzt werden können.

Die Toolbox Schutzbedarfe soll Einrichtungen darin unterstützen, ein Beratungsangebot für Bewohner*innen mit besonderen Schutzbedarf aufzubauen. Kern der Toolbox ist ein Beratungsleitfaden, der Mitarbeitenden Wissen und Handlungsanleitungen für die Beratung von schutzbedürftigen Personen vermittelt. Dazu gehören Poster zur Bewerbung des Beratungsangebots, Dokumente zum Datenschutz und zur Schweigepflichtentbindung in verschiedenen Sprachen, die individuell angepasst werden können. Außerdem stehen mit einem Dokumentationsbogen und einem Laufzettel Arbeitsmaterialien zur Verfügung, die Mitarbeitende bei der Beratung von Schutzsuchenden direkt nutzen können.

Das Policy-Paper richtet sich an politische Entscheidungsträger*innen und zeigt auf, welche strukturellen Mindeststandards erfüllen sein müssen, um eine systematische Identifizierung von Schutzbedarfen in Aufnahmeeinrichtungen umzusetzen.

Druckexemplare des Leitfadens und des Policy Papers können außerdem im Online-Shop der BAfF bestellt werden.

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