Erstmals wurde das Bundeslagebild Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen des Bundeskriminalamtes veröffentlicht. Neben der kriminalstatistischen Betrachtung der sexuellen Missbrauchsdelikte zum Nachteil von Minderjährigen behandelt es auch die Entwicklung der Verbreitung, des Erwerbs und Besitzes kinder- und jugendpornografischer Inhalte. Zudem werden Delikte sexueller Ausbeutung von minderjährigen Opfern in diesem Lagebild betrachtet.
Laut der Erhebung des BKA wurden im vergangenen Jahr 17.168 Kinder unter 14 Jahren zu Opfern sexuellen Missbrauchs. Deutlich gestiegen sind 2022 die Fälle der Verbreitung, des Erwerbs und Besitzes kinder– und jugendpornografischer Inhalte. 2022 registrierte die Polizei 42.075 Fälle mit kinderpornografischen Inhalten, 7,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (2021: 39.171). Um 32,1 Prozent stieg die Zahl mit jugendpornografischen Inhalten auf 6.746 Fälle (2021: 5.105).
Im Bundeslagebild sind 459 Fälle sexueller Ausbeutung Minderjähriger, mit 587 Betroffenen registriert. Die Zahlen sind geringfügig rückläufig im Vergelich zum Vorjahr, jedoch über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.