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Bundesregierung beschließt ILO-Konvention über menschenwürdige Arbeit für Hausangestellte

Die Bundesregierung hat die Konvention 189 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) beschlossen. Nachdem in Kürze dem Bundestag ein Ratifizierungsgesetz zur Konvention über menschenwürdige Arbeit für Hausangestellte vorgelegt wird, soll die Konvention bereits im September 2013 in Kraft treten. Damit gehört Deutschland zu den ersten europäischen Ländern, die die Konvention ratifizieren werden.

Die ILO veröffentlichte im Januar 2013 die erste Studie, die sich mit der weltweiten Situation von Hausangestellten beschäftigt (Domestic Workers Report 2013). Demnach arbeiten mindesten 52 Mio Menschen, zum Großteil Frauen, in diesem Sektor. Fast 30 Prozent von ihnen sind von den nationalen Arbeitsgesetzgebungen ausgeschlossen, 45 Prozent haben nicht einmal ein Anrecht auf einen freien Tag in der Woche.

Das Statistische Bundesamt meldet, dass in Deutschland rund 712.000 Hausangestellte arbeiten. Nach Schätzungen des DGB beschäftigen jedoch etwa 2,6 Mio deutsche Haushalte regelmäßig Hausangestellte auf Teilzeitbasis - 90 Prozent davon auf irregulärer Basis.

Die ILO Konvention 189 erkennt Hausangestellte als gleichwertige ArbeitnehmerInnen an und garantiert die Sicherstellung und Verbesserung ihrer Arbeitsrechte, bezogen auf geregelte Arbeitszeiten, Urlaub, soziale Sicherung und gewerkschaftliche Vertretung. Damit soll die bisher oft von Diskriminierung, unzumutbaren Arbeitsbedingungen und Ausbeutung betroffenen Berufsgruppe der Hausangestellten (Haushalts-, Pflegekräfte und KinderbereuerInnen) in Zukunft besser geschützt werden.

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