Eine bedeutende Gefahr für die innere Sicherheit der Europäischen Union (EU) bleibt die Organisierte Kriminalität. Um die Priorisierung von Ressourcen und die Lenkung politischer Maßnahmen effektiv voranzutreiben, sei es notwendig, dass Strafverfolgungsbehörden und politische Entscheidungsträger*innen kriminelle Netzwerke, die in der EU tätig sind, zu verstehen.
Der neue Europol-Bericht stellt eine Analyse krimineller Netzwerke in Europa aus der Sicht der Strafverfolgungsbehörden vor. Alle EU-Mitgliedsstaaten sowie 17 Partnerländer außerhalb der EU haben Daten für die tiefgehende Analyse an Europol geliefert. So ist ein detailliertes Profil von 821 kriminellen Netzwerke entstanden.
Der Bericht erläutert ausführlich, wie die Netzwerke strukturiert sind, welche kriminellen Tätigkeiten sie betreiben und wie und wo sie tätig sind. Die Analyse benennt zudem Merkmale der Bedrohung, die von den Netzwerken ausgehen: Sie arbeiten häufig agil, unabhängig von Ländergrenzen, haben vollständige Kontrolle über ihre Aktivitäten und arbeiten destruktiv in Bezug auf die innere Sicherheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wirtschaft der EU.
Zu den analysierten Netzwerken gehören Gruppen, die in Bereichen wie Drogenhandel, Menschenhandel oder Betrug tätig sind. Ihre Aktivitäten erstrecken sich häufig über mehrere EU-Mitgliedstaaten und erfordern somit eine koordinierte Reaktion auf EU-Ebene. Der Bericht kann die Grundlage für weitere Maßnahmen sein, die Netzwerke zu bekämpfen und deren Aktivitäten einzudämmen.