Die Inter-Agency Coordination Group against Trafficking in Persons der UN (ICAT) kritisiert in einem Statement, dass Betroffene von Menschenhandel viel zu oft nach wie vor inhaftiert und für Straftaten verfolgt werden, zu denen sie von Menschenhändler*innen gezwungen werden und fordert die Länder auf, die Maßnahmen zur Identifizierung und zum Schutz der Betroffenen zu verstärken und den Zugang zur Justiz zu verbessern, um eine Reviktimisierung und Bestrafung zu verhindern. Betroffene müssten umgehend als Opfer von Straftaten anerkannt werden und Zugang zu den notwendigen Unterstützungs- und Schutzdiensten erhalten. Diese Unterstützung sollte nicht von ihrer Teilnahme an einem Strafverfahren abhängig gemacht werden, so UNODC Geschäftsführerin Waly. Weit verbreitete Gewalt, Armut, systemische Ungleichheit, Diskriminierung, Marginalisierung und Korruption ermöglichten die Existenz und das Fortbestehen des Menschenhandels betont ICAT. Vom 22.-23.11. findet ein Treffen der Staaten statt, um den Globalen Aktionsplan der Vereinten Nationen zur Bekämpfung des Menschenhandels (GPA) zu bewerten und eine politische Erklärung abzugeben, die von der UN-Generalversammlung angenommen werden soll.
Die ICAT, das führende politische Forum der Vereinten Nationen zur Bekämpfung des Menschenhandels, wird vom Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) koordiniert und besteht aus 30 UN-Einrichtungen sowie anderen internationalen und regionalen Organisationen.