Der aktuelle Newsletter des KOK ist erschienen. Wie immer darin gebündeltes Wissen zu den Themen Menschenhandel und Ausbeutung mit Neuigkeiten, Informationen zu rechtlichen Entwicklungen in den vergangenen Wochen sowie Hinweise auf Veranstaltungen und Publikationen.
In der Rubrik Wissen wird die Frage nach unterschiedlichen Statistiken internationaler Berichte zu Menschenhandel, hinsichtlich der Zahlen zu Betroffenen von Menschenhandel und Ausbeutungsformen erörtert.
Zahlen und Statistiken zum Ausmaß von Menschenhandel sind wichtig, um Strategien zur Bekämpfung des Menschenhandels, zur Unterstützung der Betroffenen und auch für die Prävention möglichst an tatsächlichen Gegebenheiten orientieren zu können. Internationale Berichte sowie Studien oder länderbezogene Berichte und Statistiken, liefern hierzu interessante Informationen. Jedoch variieren die Einschätzungen stark, je nach dem, wie weit oder eng „Menschenhandel“ definiert wird und die tatsächliche Aussagekraft der Berichte ist eher gering, aufgrund der genutzten Methodik und/oder der sehr begrenzten Quellenlage. Die dargestellten Zahlen sollten mit Bedacht verwendet werden. Je größer das Ausmaß eines Problems, desto bedenkenloser wird es häufig von Presse, Medien und auch in akademischen Kontexten verbreitet, was viele dazu hinreißt, sich immer auf die höchsten gefundenen Zahlen zu beziehen, ungeachtet der Qualität der Quelle. Andererseits besteht das Risiko, dass fehlende Daten zum Ausmaß des Menschenhandels zu einer Relativierung des Problems führen können. Dennoch werden sie häufig unreflektiert in der öffentlichen Diskussion, von Medien und Politik verwendet. Verschiedene Zahlen werden auch in Beziehung gesetzt, was zu Verzerrungen und falschen Darstellungen führt.
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