Ein neuer Bericht vom UNHCR, dem UN-Flüchtlingshochkommissariat, und vom Mixed Migration Center (MMC) des Danish Refugee Councils wurde diese Woche veröffentlicht. Er schildert, wie Schutzsuchende auf dem Fluchtweg von Schmuggler*innen, Menschenhändler*innen und durch staatliche Vertreter*innen mit „unaussprechliche[r] Brutalität und Unmenschlichkeit“ misshandelt und sogar umgebracht wurden.
Die Fakten über die Todesopfer auf diesen Routen zu dokumentieren ist höchst aufwendig. Die Strecken werden von Schmuggler*innen und Menschenhändler*innen kontrolliert und die Verbrechen finden im Verborgenen statt, unter dem Radar der Behörden und der offiziellen Statistik. Der Bericht macht folgende Feststellungen: 1.750 Menschen haben in 2018 und 2019 auf dieser Strecke ihr Leben verloren. Mit mehr als 70 Toten pro Monat sei diese Route eine der tödlichsten der Welt für Geflüchtete und Migrant*innen.
Ende Mai diesen Jahres wurden in der Stadt Mizda, südlich von Tripolis, 30 Menschen von Menschenhändler*innen ermordet. Es ist zudem bekannt, dass allein in diesem Jahr mindestens 68 Geflüchtete oder Migrant*innen entlang der Fluchtroute von Westafrika und Horn von Afrika nach Libyen gestorben sind.
Zwischen 2017 und 2019 registrierte der UNHCR 630 Fälle von Menschenhandel betroffener Geflüchteter im Ostsudan. Fast 200 davon waren Frauen und Mädchen, die sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt erlitten haben.