Der Bericht bietet erstmals eine detaillierte Analyse der zwischen 2018 und 2021 geführten Ermittlungsverfahren und liefert wertvolle Einblicke in die Mechanismen des Menschenhandels.
Die Studie beleuchtet die Hintergründe der betroffenen Personen, die Struktur der Täter*innen und Schleusungswege, die häufig über Russland und osteuropäische Länder nach Deutschland führen. Besonders betroffen von sexueller Ausbeutung sind vietnamesische Frauen, während Männer und Frauen gleichermaßen von Arbeitsausbeutung betroffen sind. Arbeitsausbeutung findet vorrangig in Nagelstudios, im Baugewerbe, in der Gastronomie und bei haushaltsnahen Dienstleistungen statt.
Eine weitere Erkenntnis ist, dass Messengerdienste und soziale Medien bei der Vermittlung eine zentrale Rolle einnehmen. Die Betroffenen werden online über als legale Arbeitsangebote getarnte Inserate angeworben.
Der Forschungsbericht hebt die Herausforderungen bei der strafrechtlichen Verfolgung hervor, da viele der Betroffenen aufgrund finanzieller Abhängigkeit und fehlender Sprachkenntnisse nicht bereit sind, auszusagen. Es wurde zudem festgestellt, dass auch eine Anbindung an Fachberatungsstellen nicht gelingt.
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