Im Rahmen des Internationalen Frauentages am 8. März 2022 hat der Bundesverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V. (BumF) auf den dringenden Schutzbedarf von Mädchen* und Frauen* vor geschlechtsspezifischer Gewalt, Mehrfachdiskriminierung und Ausbeutung hingewiesen.
Laut einer Onlineumfrage des BumF zur Situation junger Geflüchteter in Deutschland aus dem vergangenem Jahr seien „weibliche Jugendliche besonders oft von Ausbeutungs- und Menschenhandelserfahrungen (55,8% der weiblichen Jugendlichen) sowie von sexualisierter Gewalt (58% der weiblichen Jugendlichen) im Heimatland bzw. auf der Flucht betroffen“. Nach Einschätzung der befragten Fachkräfte nehmen „Erfahrungen von Menschenhandel“ auch nach der Flucht, in Deutschland weiter zu. Der BumF fordert unter anderem, dass die Bedenk- und Stabilisierungsfrist für Betroffene von Menschenhandel in der Praxis unbedingt angewendet und umgesetzt werden muss.
Ferner wird gefordert, dass die Politik die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen zügig im erforderlichen Maße umsetzt, darunter die Umsetzung des Artikels 59 der Istanbul-Konvention für ein unabhängiges Aufenthaltsrecht von gewaltbetroffenen Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung und die Anerkennung geschlechtsspezifischer Gewalt als Fluchtgrund im Asylverfahren.