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Statement zivilgesellschaftlicher Organisationen zum Internationalen Tag gegen Menschenhandel

Zum Internationalen Tag gegen Menschenhandel fordern Ban Ying e.V. und der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V. gemeinsam mit 14 weiteren Organisationen, Initiativen und Netzwerken konkrete Unterstützung für Betroffene von Menschenhandel.

 

Zwischenruf zum Internationalen Tag gegen Menschenhandel!

2014 erklärten die Vereinten Nationen den 30. Juli zum Tag gegen Menschenhandel. Eine erfolgreiche Bekämpfung dieser Menschenrechtsverletzung ist erst möglich, wenn Betroffene endlich die Unterstützung bekommen, die sie benötigen und die ihnen zusteht.

Dazu zählen das Recht auf und der Raum für unabhängige und sichere Stabilisierungs-, Informations-, Entscheidungs- und Empowermentprozesse.

Aufenthaltsrechtliche Regelungen müssen von einer Mitwirkung im Strafverfahren abgekoppelt werden.

Von Menschenhandel und Ausbeutung betroffene Personen erleben physische und / oder psychische Gewalt. Sie benötigen Zeit für Stabilisierung und Abwägung der nächsten Schritte.

Von Menschenhandel und Ausbeutung betroffene Personen sind auf schnelle, unbürokratische Hilfe angewiesen.

Eine sichere Unterbringung ist Voraussetzung für den Schutz vor den Täter:innen und für die  Stabilisierung der Betroffenen.

Um Menschenhandel erfolgreich zu bekämpfen muss entschlossen gegen die Täter:innen vorgegangen werden, ohne die Rechte und den Schutz der Betroffenen einzuschränken.

Bei der Aufnahme geflüchteter und schutzsuchender Kinder in Deutschland muss in der Regel von Gewalterfahrungen und konkreten Bedrohungen ausgegangen werden. (Un)begleitete minderjährige Betroffene von Menschenhandel und Ausbeutung werden zu häufig nicht als solche erkannt und erhalten dementsprechend kaum Zugang zu spezifischer Hilfe.

Was NICHT gegen Menschenhandel hilft:

  • Stärkere Grenzkontrollen und die Abschaffung des Asylrechts an den europäischen Außengrenzen. Solche Maßnahmen verhindern keine Einwanderung, sondern treiben die Menschen nur noch mehr in die Abhängigkeit von Ausbeuter:innen.
  • Ein Verbot von Sexarbeit oder das nordische Modell der Freierbestrafung. Solche Konzepte zwingen die Betroffenen noch stärker in die Illegalität und in die Abhängigkeit von Ausbeuter:innen.

 

Diese Forderungen bestehen seit fast vier Jahrzehnten!

Statt Lippenbekenntnissen muss es endlich Unterstützung für die Betroffenen von Menschenhandel und Ausbeutung geben.


Pressekontakt:

Lea Rakovsky I Ban Ying e.V. I rakovsky(at)ban-ying.de
Daniela Rohleder I BumF e.V. I d.rohleder(at)b-umf.de
 

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KOK - Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e.V.
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