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Studie zur Gesundheit von Sexarbeiter*innen

Deutsche Aidshilfe veröffentlicht Ergebnisse zu den gesundheitlichen Bedarfen und betont zentrale Rolle von Hilfsangeboten

© Deutsche Aidshilfe e.V (2024): Was brauchen Sexarbeiter*innen? Forschungsbericht der Studie "Sexuelle Gesundheit und HIV/STI-Präventionsstrategien und -bedarfe von Sexarbeitenden"

Die Deutsche Aidshilfe hat eine Studie zu den Gesundheitsbedürfnissen von Sexarbeiter*innen veröffentlicht. Sie basiert auf einem zweijährigen partizipativen Forschungsprojekt, wurde vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert und zeichnet erstmals ein umfassendes Bild über die Bedarfe von Sexarbeiter*innen.
 
Es werden vier Kernprobleme benannt, die Sexarbeiter*innen am aktiven Schutz ihrer Gesundheit hindern können:

  • Gewalterfahrung und/oder Angst vor Gewalt
  • finanzielle Not
  • psychische Belastungen, oft in Zusammenhang mit Stigmatisierung
  • fehlende Legalität und die Angst vor Strafverfolgung

Der letzte Punkt spielt unter anderem dann eine Rolle, wenn die Sexarbeiter*innen in Sperrbezirken arbeiten müssen, nach dem Prostituiertenschutzgesetz nicht angemeldet sind oder bei Menschen ohne Aufenthaltstitel, die Angst vor Abschiebung haben.
 
Gleichzeitig sprechen die Teilnehmer*innen der Studie, die alle in verschiedenen Settings in der Sexarbeit tätig sind, dem Thema sexuelle Gesundheit und Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen eine hohe Bedeutung zu. Sie wünschen sich Zugang zu Informationen, um zum Beispiel auch neue Schutzstrategien vor HIV anwenden zu können.
 
Die Studie hebt die entscheidende Funktion von Fachberatungsstellen als wichtige Anlaufstellen für Sexarbeiter*innen hervor. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine Stärkung der Hilfestrukturen dazu beitragen kann, ausbeuterische Situationen zu vermeiden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer verbesserten Unterstützung und Beratung für Sexarbeiter*innen.
 
Die Ergebnisse der Studie sowie Empfehlungen zur Verbesserung der Lebens-, Arbeits- und Gesundheitsbedingungen von Sexarbeiter*innen sind auf der Seite der Deutschen Aidshilfe veröffentlicht.

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