Dem Bericht zufolge wurden weltweit insgesamt 75.000 Fälle von Menschenhandel erfasst. Damit stieg die Zahl der identifizierten Betroffenen zwischen 2019 und 2022 um 25 Prozent.
Wichtigste Erkenntnisse aus dem UNODC-Bericht:
- Im Zeitraum 2020 bis 2023 wurden insgesamt 202.478 Betroffene identifiziert.
- Davon waren 38 Prozent Minderjährige und 62 Prozent Erwachsene.
- 42 Prozent der identifizierten Personen waren von Arbeitsausbeutung betroffen, 36 Prozent von sexueller Ausbeutung, 8 Prozent von der Ausbeutung krimineller Handlungen und weitere 8 Prozent von verschiedenen Ausbeutungsformen, wie unter anderem Betteln und Zwangsheirat.
- Es gab einen besorgniserregenden Anstieg bei Menschenhandel zulasten minderjähriger Personen: Im Vergleich zu 2019 gab es unter den minderjährigen Betroffenen einen Anstieg um 31 Prozent, unter den weiblichen Betroffenen einen Anstieg um 38 Prozent.
- Die Fälle von Arbeitsausbeutung haben im gleichen Zeitraum um 47 Prozent zugenommen.
- Demgegenüber steht, dass die meisten Verurteilungen im Zusammenhang mit sexueller Ausbeutung erfolgen: 72 Prozent der Verurteilungen betreffen sexuelle Ausbeutung, 17 Prozent hingegen Arbeitsausbeutung.
- Frauen und Mädchen machen weiterhin die Mehrheit der weltweit entdeckten Betroffenen aus: 61 Prozent im Jahr 2022. Die Mehrheit der festgestellten weiblichen Betroffenen (60 Prozent) wird sexuell ausgebeutet.
Angesichts anhaltender Konflikte und klimabedingter Katastrophen bestehe die Gefahr eines weiteren Anstiegs des Menschenhandels heißt es in dem Bericht.
In einem Schwerpunktkapitel befasst sich der Bericht mit Menschenhandel innerhalb des afrikanischen Kontinents sowie Menschenhandel aus Ländern in Afrika in andere Weltregionen. Dazu wurden Daten aus allen Regionen Afrikas gesammelt, unter anderem mit Hilfe von UNODC-Außenstellen und gemeinsamen Initiativen mit Akteuren wie der Internationalen Organisation für Migration (IOM) oder dem Institut für Statistik der Afrikanischen Union (STATAFRIC).
Die Ausgabe 2024 des Berichts deckt 156 Länder aus allen Regionen und Unterregionen der Welt ab, was die größte Länderabdeckung seit der ersten Ausgabe im Jahr 2009 darstellt.
Der Bericht sowie eine entsprechende Pressemitteilung wurden auf der Seite des UNODC veröffentlicht:
Pressemitteilung des UNODC zur Veröffentlichung des Globalen Berichts zu Menschenhandel 2024