Aktuelles im KOK

Besuche bei den Projekten der Mitgliedsorganisationen 2019

Im Rahmen des Projekts "Flucht & Menschenhandel" besuchten Kolleginnen der KOK-Geschäftsstelle 2019 Projekte speziell für geflüchtete Betroffene von Menschenhandel der KOK-Mitgliedsorganisationen.

Im letzten Jahr hatte die Referentin des Projekts „Flucht & Menschenhandel“ die Möglichkeit, die Arbeit einiger Mitgliedsorganisationen speziell im Bereich Flucht bei einem persönlichen Besuch genauer kennenzulernen und sich zu den aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen auszutauschen.  

Im August fand gemeinsam mit der Geschäftsführerin des KOK Sophia Wirsching ein Besuch bei der Dortmunder Mitternachtsmission e.V. in Dortmund statt. Neben der alltäglichen Arbeit erhielten die Kolleginnen der KOK-Geschäftsstelle u.a. einen Einblick in das seit durchgeführte Projekt Beratung und Unterstützung für von Gewalt betroffene traumatisierte Flüchtlingsfrauen. Zudem berät die Dortmunder Mitternachtsmission andere Fachberatungsstellen z. B. über ihre Erfahrungen bei der Kooperation mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und den Bezirksregierungen, wenn es um Zuweisungen, Umverteilungen, Asylanträge und Anhörungen etc. geht. Diese Unterstützung findet in enger Kooperation mit Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge, Asylverfahrensberater*innen, Jungendhilfeeinrichtungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, Ausländerbehörden, Städtische Kliniken in Dortmund sowie weiteren Einrichtungen und Behörden statt. „Die meisten Betroffenen von Menschenhandel in der Beratung sind Frauen. Viele kommen als Selbstmelder*innen in die Mitternachtsmission. Die oft verzweifelten Frauen rufen uns an oder stehen schon morgens vor der Tür der Mitternachtsmission.“, so Andrea Hitzke, Leiterin der Dortmunder Mitternachtsmission und Vorstandsfrau des KOK, „Derzeit habe wir mit sehr vielen Dublinfällen zu tun.“.

Im November fand im Anschluss an ein Treffen mit der BAMF-Zentrale in Nürnberg ein Besuch der spezialisierten Fachberatungsstelle JADWIGA Nürnberg statt. Gemeinsam mit JADWIGA München bieten die Kolleginnen Frauencafés und Beratungsstunden für geflüchtete Frauen in AnkER-Zentren an. Außerdem führen die Fachberatungsstellen regelmäßig Schulungen und Fortbildungen für Fachkräfte und Ehrenamtliche zu den Themen Identifikation von Menschenhandel sowie zu frauenspezifischen Fluchtgründen durch. So fand im Oktober im Rahmen des Projekts SAFE 2.0 (Schutz und Aufnahme für Flüchtlinge in der Erstaufnahmeeinrichtung) gemeinsam mit der Diakonie Roth-Schwabach und der Evangelischen Kirchengemeinde St. Rochus in Zirndorf ein Fachtag zur Arbeit mit besonders schutzbedürftigen Geflüchteten statt. In einem Vortrag berichtete Monika Cissek-Evans, Leiterin der Fachberatungsstellen JADWIGA München und Nürnberg, über die rechtlichen Grundlagen für Betroffene von Menschenhandel im Asylverfahren. JADWIGA schult zudem Anhörer*innen und Entscheider*innen im BAMF und ist im Austausch mit den Sonderbeauftragten des Bundesamtes. Ziel der Angebote ist zum einen das Empowerment der betroffenen Frauen und die Schaffung eines Schutzraums, zum anderen die bessere Identifikation von Betroffenen von Menschenhandel.

„In Deutschland fehlt immer noch ein bundesweites System der Identifizierung von Betroffenen von Menschenhandel. Deshalb ist die Arbeit der spezialisierten Fachberatungsstellen für Betroffene von Menschenhandel für Geflüchtete in den Unterkünften so wichtig. Die Sensibilisierung von Fachkräften zum Thema Menschenhandel und den besonderen Rechten von Betroffenen im Asylverfahren ist eine wichtige Aufgabe des KOK“, so Sophia Wirsching.

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