Das British Institute of International and Comparative Law hat einen Projektbericht veröffentlicht. Darin geht es um verschiedene Faktoren, die den politischen Willen eines Staates gegen Menschenhandel vorzugehen, beeinflussen. In einer groß angelegten Studie haben die Wissenschaftler*innen unter anderem weltweit Interviews geführt, die zu Resultaten aus 14 verschiedenen Ländern geführt hat. Zentrales Ergebnis des Berichts ist, dass vor allem die Art und Weise wie das Phänomen Menschenhandel in einer Gesellschaft dargestellt und verstanden wird, eine große Rolle dafür spielt, ob sich ein Staat dem Kampf gegen Menschenhandel annimmt und sich ihm verpflichtet fühlt. So weisen die Autor*innen zum Beispiel darauf hin, dass Menschenhandel in vielfältigen Kontexten auftaucht, darunter rechtlichen, zivilgesellschaftlichen oder wissenschaftlichen. Dabei ist das Phänomen Menschenhandel aber in keinem dieser Kontexte neutral, sondern wird selbst von einer Reihe anderer Faktoren wie der Geschichte, der Kultur oder sozialen Normen einer Gesellschaft bzw. eines Staates bestimmt.