Der Informationsdienst 2023 Mediale Perspektiven: Das Framing von Menschenhandel in deutschen Nachrichten anhand von zwei Fallbeispielen beschäftigt sich mit dem Thema Berichterstattung zu Menschenhandel in den Medien.
Es sind bestimmte Anlässe, zu denen verstärkt über Menschenhandel berichtet wird, häufig z.B. wenn es große Razzien der Strafverfolgungsbehörden oder Gerichtsverfahren gibt. Nach wie vor werden dabei bestimmte Aspekte und Narrative medial häufiger aufgegriffen als andere, wodurch ein einseitiges Bild des Phänomens gezeichnet wird.
Dies hat der KOK e.V. zum Anlass genommen, um im diesjährigen Informationsdienst Menschenhandel in der medialen Berichterstattung aufzugreifen. Dazu wurde die Berichterstattung zu zwei spezifischen Anlässen näher betrachtet, indem eine begrenzte Auswahl von Online-Artikeln – überwiegend Meldungen und Kurzberichte überregionaler Medien – stichprobenartig daraufhin geprüft wurden, welche Aspekte in den Nachrichten besonders hervorgehoben bzw. vernachlässigt wurden.
Neben den titelgebenden Schlagzeilen selbst wurden bestimmte Begriffe bzw. die Wortwahl im Text, die Darstellung der beschriebenen Akteure und die Verwendung von Zahlen und Quellen in den Blick genommen. Eine Mitarbeiterin einer spezialisierten Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und ein Journalist geben in Kurzinterviews Hinweise, wie sachgerechte Berichterstattung zu Menschenhandel aussehen kann. Abschließend werden Empfehlungen für eine ausgewogene und sachgerechte Berichterstattung aufgeführt.